Sehr oft wird nur delegiert.
Die Schule soll das leisten, was die Gesellschaft anscheinend nicht kann. Aber die Schule ist ein Teil dieser Gesellschaft. Sie kann als Teil dieser nur an einer Verbesserung mitwirken, aber keine heile Welt erschaffen.
- Die Schule fungiert mit zunehmend mehr autonomen Bereichen inzwischen als “Quasi”-firma. Viele Arbeitsbereiche werden so verlagert, dass man Stellen streichen kann. Sparmaßnahmen greifen konsequent! Mehr Schüler, weniger LehrerInnen, mehr Arbeit, …
- Der betriebswirtschaftliche Gedanke zieht im LehrInnenberuf ein! Das “Mehr” an Vorgaben muss in der gleichen Zeit erfüllt werden. Ergebnis: Der Unterricht wird vereinheitlicht. Mit möglichst geringem Aufwand doch noch viel beim Ergebnis erzielen?! Oder eben “Jobmentalität” und “Dienst nach Vorschrift”. Die SchülerInnen haben das Nachsehen.
- Die LehrerInnen müssen immer mehr administrative Aufgaben übernehmen,
trotzdem übervolle, z.T. veraltete Lehrpläne und Vorgaben einhalten,
von Seiten der Eltern gedrängt im erzieherischen Bereich stärker und vertieft eingreifen, wobei die Schule und ihr Personal selten in der Lage ist, dass, was die Eltern in Jahren vorher versäumt haben richtig zu machen, jetzt mal eben nachzuholen.
usw.
All dies und weitere Punkte führen leider dazu, die LehrerInnen in ihrer Unterrichtsvor- sowie -nachbereitung, Unterrichtsgestaltung, in Methodik und Didaktik, in ihrem Engagement und in ihren idealistischen Zielen, sehr stark zu hemmen. Sie haben immer weniger Zeit, sich ihrer eigentlichen Aufgabe, dem “Lehren” zu widmen.
Auch die Öffentlichkeit, gehetzt von Presse und auch z.T. durch unsere eigenen Dienstgeber, stellen LehrerInnen immer wieder an den Pranger. Es gibt nur sehr wenige Berufe, in denen Laien in so großem Ausmaß glauben, mitreden zu können. Im Lehrberuf meint jeder, der einmal die Schulbank gedrückt hat, Fachmann in pädagogischen Belangen zu sein. Dementsprechend sind Anforderungen an LehrerInnen oft völlig falsch platziert.
Wenn die Schule schon immer mehr zum “Haupterzieher” wird, benötigen wir mehr Erziehungsmittel und mehr Zeit für die Kinder. Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Wir dürfen nicht an unserer Zukunft sparen!
Aufgabe der Schulpolitik ist es,
Rahmenbedingungen zu schaffen.
Aufgabe von LehrerInnen ist es,
sie mit Sinn zu erfüllen.
Trotz Alldem versuche ich so oft wie möglich meiner Berufung zu folgen und dann, wenn mir die Gelegenheit dazu bleibt, den Anforderungen meiner “stillen Arbeitgeber”, den Schülern, gerecht zu werden!